DAS POWER-HOUSE

Bloß keine langweilige Villa, sagte sich ein Ehepaar – und sucht für seine Pläne die richtigen Komplizen: Hollands Bauvisionäre MVRDV. Eigentlich sind es neun Häuser: Seine segmentierte Fassade, die in Skizzen an die Strichkennung auf Verpackungen erinnerte, gab dem “Barcode-House” Namen. Der kapitonierte Teil vorn besteht aus einer mit Schaumstoff unterfütterten Lkw-Plane. Die Küche überspannt eine Empore, die wie die Schrankwand hinten mit Zebrano verkleidet wurde. Leuchten von Artemide. Einbaugeräte von Gaggenau.

Das Barcode-Haus ist ein riesenhaftes und zugleich kleinteiliges, ein futuristisches und zugleich historisches, ein ökologisches und zugleich hedonistisches Habitat, das eigentlich eine Villa, zugleich aber auch eine Anti-Villa ist.

In insgesamt neun unterschiedliche Streifen haben die holländischen Architekten von MVRDV die Gebäudehülle des Barcode-Hauses unterteilt. Keineswegs nur oberflächliche Spielerei, sind die Streifen das unmittelbare Ergebnis eines strikt nach Funktionen geschichteten Entwurfs, welcher sich – bei aller Konzeptionalität – ganz den Vorstellungen einer fünfköpfigen Familie untergeordnet hat – und nicht umgekehrt.

Das Barcode-House bietet neuen Besitzern die Möglichkeit, Gebäude-elemente und Fassaden nach individuellen Bedürfnissen anzupassen. Die neun Hauselemente können flexibel umgestaltet werden, um persönlichen Lebensstilen zu entsprechen.

Located in one of the outermost bourgeois suburban neighborhoods of Germany’s secret capital – Munich – the bountiful villa stretches itself across two rectangular building plots on the site forming a barcode collage.